Dieses Jahr war die Bötzow-Grundschule zusammen mit der Medienwerkstatt beim Jugendforum denk!mal `18 im Abgeordnetenhaus Berlin dabei mit ihrer Ausstellung zum Thema "Stolpersteine", die vom 29. Januar bis 9. Februar 2018 zu sehen war.
An dieser Dokumentation arbeiteten Schüler*innen aus der Klasse 4a im Frühjahr/Sommer 2017: Fine Anders, Dora Fehrmann, Niklas Ludloff, Gregor Engels und weitere Schüler*innen gemeinam mit Matthias Schellenberger in verschiedenen Medienwerkstattprojekten.
Worum geht es?
Bei diesem Projekt im Lebenskundeunterricht haben sie sich mit den Stolpersteinen zur Erinnerung an die Familie Krisch beschäftigt. Die Erinnerungssteine wurden im Jahr 2005 verlegt und befinden sich am Rand des Gehwegs der John-Schehr-Straße 38, an der Straßenseite der Turnhalle der Bötzow-Grundschule. Dort befand sich früher das Haus, in dem die Familie Krisch nach 1933 lebte. Am 29. Oktober 1944 wurden die Eltern Marie Mechli und Hermann Krisch und ihre beiden Söhne Berthold und Werner in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) verschleppt. Von dort wurden sie in verschiedene Lager deportiert. Bis auf Werner Krisch, der 1945 von amerikanischen Truppen aus dem Konzentrationslager Buchenwald befreit werden konnte, wurden alle ermordet. Wir haben die Stolpersteine zuerst gereinigt und poliert. Dann haben wir Frottagen davon gemacht, wir haben also mit Bleistiften und Buntstiften die geprägten Buchstaben der Stolpersteine auf Papier abgerieben. So konnten wir die Inschrift auch in unseren Lebenskunderaum mitnehmen und sie später in unsere Collagen montieren. Die Frottagen haben uns einen direkteren Bezug zu den Steinen gegeben als zum Beispiel die Fotos von den Steinen, die wir auch gemacht haben. Wir haben unser Projekt von Beginn an im Klassenzimmer und draußen mit Video dokumentiert. Es war, trotz des bedrückenden Themas, für uns befreiend, direkt auf dem Boden vor den Steinen zu sitzen und über das Schicksal der Menschen zu sprechen. Bereits vorher haben wir im Unterricht über das Stolpersteine Projekt des Kölner Künstler Gunter Demnig gesprochen. In diesem Kunstprojekt liegt eine wirklich große Kraft: Die Erinnerungssteine stärken unsere Verantwortung dafür, dass so etwas Schreckliches nie wieder passiert!